Diese Seite ist eine Zumutung. Sie glaubt an ihre Leser. Auf der Suche nach einer Form, die ihrer Zeit gerecht wird, erschließt sie die Horizontale als zweite Gesprächsdimension.
Zur Navigation genügt eine Geste: nach unten und oben, nach links oder rechts.
Zunächst steht jedes Gespräch für sich und kann wie gewohnt der Länge nach gelesen werden. Doch wird, wer sich auf Ausflüge nach rechts und links begibt, denselben Gegenstand in anderem Licht neu entdecken. Solche Verknüpfungen ziehen sich kreuz und quer durch unsere Gespräche wie hundert Fäden durch dichtes Gewebe. Zur Navigation genügt eine Geste: nach unten und oben, nach links oder rechts.
Diese Verknüpfungen sind mal subtiler, mal konkreter, und allesamt von Hand gesetzt. Sie lassen eine gemeinsame darunterliegende Ebene des Gesagten erahnen, wo stillschweigende Annahmen offenbar und Widersprüche augenscheinlich werden können, wo Gedanken ihre Herkunft verraten und sich womöglich auch das Nichtgesagte zu erkennen gibt. Dort begegnen sich die hier Versammelten in ihren zwei Gestalten: als Zuschauer und Schauspieler im Welttheater zugleich – als »Zeitgeister«, wenn man so verspielt reden darf.
Es sei vorweggenommen: Jugendlich-vermessene Vorhaben haben es so an sich, an ihren hohen Ansprüchen mit Erfolg zu scheitern. Zudem versteht sich von selbst, dass jede Zusammenkunft von 21 Menschen mehr zufällig denn planbar ist und schlechterdings das Resultat aller Zu- und Absagen – nicht anders als bei anderen Einladungen auch, unseren jedenfalls.
Die vorliegende Auswahl erschien am 1. Februar 2021.
Doch nicht erst das vergangene Jahr gibt uns Fragen auf, die sich der eindeutigen Beantwortung entziehen und über das mächtige Herandrängen des Gegenwärtigen hinausweisen. Sie freiheraus zu stellen und ihren Antworten unbefangen nachzuspüren – das ist vielleicht der Jugend vorbehalten. Die vorliegende Auswahl erschien am 1. Februar 2021.
Im letzten Jahr wurde ein vorangegangenes Projekt, »Das kleine Einmaleins der Europawahlen«, von der Europäischen Kommission mit dem Altiero-Spinelli-Preis prämiert. So sind wir in die glückliche Lage geraten, die geringen finanziellen Aufwendungen aus eigenen Mitteln decken zu können. Das Übrige besorgten unsere Zeit und Mühe.
Diese Gespräche waren und sind unser liebster Zeitvertreib, den uns das Vergnügen ihrer Leser allein vergelten soll. Wer sich darauf einlässt, wird sich darin vielleicht wiederfinden.
Lucius Maltzan
& Simon Nehrer
Lucius Maltzan & Simon Nehrer
Dina Körzdörfer
Sophie Lin @ie_soph
Jakob Wonisch
Simon Nehrer & Jakob Wonisch
Valentin Macke
Felix Oblin
Hartmut Rosa lehrt Soziologie in Jena und Erfurt. Seine Hauptwerke »Beschleunigung« und »Resonanz« erschienen im Suhrkamp Verlag.
Gregor Gysi ist ein deutscher Rechtsanwalt und Linke-Politiker der ersten Stunde. Von 1989 bis 1993 war er Vorsitzender der SED-PDS bzw. PDS. 2021 kandidiert er als Direktkandidat im Wahlkreis Berlin-Treptow-Köpenick zum achten Mal für den Deutschen Bundestag.
Die CDU-Politikerin Ursula von der Leyen ist seit Dezember 2019 Präsidentin der Europäischen Kommission.
Giovanni di Lorenzo ist ein deutsch-italienischer Journalist. Seit 2004 leitet er die Wochenzeitung »Die Zeit« als Chefredakteur.
Paul Collier ist britischer Entwicklungsökonom und Direktor des International Growth Centre. In deutscher Sprache erschienen unter anderem »Sozialer Kapitalismus« und »Exodus«.
Felicitas Hoppe ist eine deutsche Schriftstellerin und Trägerin des Georg-Büchner-Preises 2012. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählen »Paradiese, Übersee«, »Hoppe« und »Prawda«.
Josef Hader ist über die österreichische Grenze hinaus als Kabarettist, Regisseur und Schauspieler bekannt.
Peter Sloterdijk ist ein deutscher Philosoph und freier Schriftsteller. Sein Werk, von der 1983 erschienenen »Kritik der zynischen Vernunft« bis zu dem kürzlich vorgelegten »Den Himmel zum Sprechen bringen«, erscheint im Suhrkamp Verlag.
Neben seiner Tätigkeit als Pianist hatte Daniel Barenboim auch das Dirigat des Orchestre de Paris, des Chicago Symphony Orchestra und der Berliner Staatskapelle inne. Er ist Argentinier israelischer Abstammung und Mitbegründer des West-Eastern Divan Orchestra.
Kevin Kühnert machte sich als Bundesvorsitzender der SPD-Jugendorganisation Jusos einen Namen. 2021 kandidiert er in Berlin für den Deutschen Bundestag.
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